Verhaltenstherapie

Mit der Verhaltenstherapie kann ich Ihnen eine bewährte Psychotherapieform anbieten, deren Vorteil in der häufig schnellen Problemlösung liegt. Sie wird als Kurzzeittherapie (5 – 20 Therapiestunden) sehr geschätzt, da sie anders als andere Therapieformen (Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, häufig über 50 Therapiestunden) im „Hier und Jetzt“ ansetzt, also das Problem direkt angeht und nur im Ausnahmefall auch Ereignisse in der frühkindlichen Entwicklung aufgreift.
Die Verhaltenstherapie oder genauer die kognitive Verhaltenstherapie, die ich anbiete, beruht auf der Erkenntnis, dass einmal erlernte dysfunktionale oder irrationale Gedanken („ich muss, dieses tun und ich darf nicht …“) und Verhaltensmuster („ich gehe nicht mehr vor die Tür, auch Einladungen von Freunden sage ich lieber ab, weil …“), auch wieder umgelernt – also korrigiert – werden können, so dass sie unser Leben nicht mehr negativ beeinträchtigen.

Als Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie, welche insbesondere negative oder störende Gedankenmuster aufgreift, kann man die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) verstehen. Hierbei werden neben den kognitiven (rationalen) Aspekten auch die damit verbunden unerwünschten Gefühle und körperlichen Symptome betrachtet. Sie ist damit meines Erachtens eine besonders effiziente Therapieform, für eine Vielzahl psychischer Störungen und unerwünschter Verhaltensweisen, Denkmuster und Gefühlen (z.B. Angst, Wut über sich selbst, das Gefühl der Hilflosigkeit, Angst vor dem Alleinsein, Nicht Loslassen können, falsche Partnerwahl, und viele mehr). Sie bietet sich damit nicht nur für beschriebene psychische Störungen an, sondern auch für unerwünschte Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle, die oft unseren Alltag im Privat- und Berufsleben beeinträchtigen.

Wenn Sie mehr hierüber erfahren möchten, vereinbaren Sie gern einen Termin. Vieles lässt sich im persönlichen Gespräch viel einfacher und verständlicher klären.


Die nachfolgenden Informationen dienen nur der Veranschaulichung der Entwicklung und Wirkung der REVT für diejnigen die mehr über die Methode erfahren möchten. Es ist für Sie als Klient nicht notwendig, dass sie Experte in der Verhaltenstherapie werden. Im Rahmen der Therapie wird Ihnen grundsätzlich das vermittelt, was Sie zum Experten für Ihre Probemstellung macht, wie Sie also auch Ihr eigener Therapeut werden.

Ich möchte auch daraufhinweisen, dass die nachfolgenden theoretischen Erläuterung nicht zur Selbstherapie geeignet sind. Seien Sie also nicht enttäuscht oder irrtiert, wenn Ihnen die Ausführungen nicht weiterhelfen können, zur Umsetzung bedarf es eines erfahrenen Therapeuten.


Was ist Rational-Emotive Verhaltenstherapie, wie ist sie entstanden und was kann sie leisten?

Fast täglich erleben wir Situationen wie diese:
•    Jemand drängelt sich an der Kasse vor.
•    Ein Autofahrer nimmt uns die Vorfahrt.
•    Der Partner kritisiert uns.
•    Eine Kollegin grüßt uns nicht.

Oder manchmal …

•    …vergisst jemand unseren Geburtstag oder
•    nach Feierabend fällt uns auf, dass unsere Jacke nicht mehr dort ist, wo wir sie morgens hingehängt haben. Sie ist (vermeintlich) weg.

Mit diesen Situationen kann man auf verschiedene Art und Weise umgehen. Mancher ärgert sich darüber, macht sich noch tagelang Gedanken warum gerade ihm das passiert und wird erst unzufrieden und später vielleicht sogar krank. Andere haben es schon kurz danach wieder vergessen oder eine zufriedenstellende Lösung gefunden. In extremeren Fällen, kann ein falscher Umgang mit Alltagssituationen psychische Störungen verursachen und unser Leben massiv beinträchtigen:

Fiktives Fallbeispiel:

Eine junge leitende Angestellte sieht, wie ihr Vorgesetzter die Mitarbeiter ihres Teams in das Besprechungszimmer bittet und die Tür schließt. Sie wundert sich zunächst darüber und ärgert sich dann, ausgeschlossen zu werden. Nun fängt sie an zu grübeln, warum sie nicht dabei sein soll. Sie bekommt Angst um ihren Job. Die Angst überwältigt sie, ihre Hände fangen an zu zittern, sie bekommt kaum noch Luft, ihr Hals schnürt sich zu (Angstsymptome), und sie flüchtet aus dem Gebäude, weil sie nun noch mehr Angst hat, doch noch zu der Besprechung gerufen zu werden und alle sie in diesem Zustand sehen. Im weiteren Verlauf entwickelt sie eine behandlungsbedürfte Agoraphobie und Panikstörung. Anfangs geht sie mit „einem mulmigen Gefühl zur Arbeit“, vor der Tür hat sie das Gefühl das ihr Arm taub wird, allein der Gedanke zur Arbeit zu gehen, löst in ihr das Gefühl von Panik aus, nebst den entsprechenden unangenehmen körperlichen Symptobem.

Letztendlich haben wir zwar keinen Einfluss auf äußere Faktoren, aber darauf wie wir damit umgehen. In all diesen Beispielen können wir entscheiden, wie wir über die Ereignisse denken, was wir dabei fühlen und wie wir uns verhalten oder darauf reagieren. Und abhängig davon, wie wir uns entscheiden, können wir überreagieren, z.B. uns extrem mies fühlen und unangemessen reagieren oder wir reagieren angemessen und gehen mit den gegebenen Lebensumständen gesünder um. „Unsere Einstellungen sind der Schlüssel für mehr Zufriedenheit und Erfolg“ (D. Wolf).

Dies ist keine neue Erkenntnis, sondern schon seit mindestens zwei tausend Jahren bekannt.

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen über die Dinge“ (Epiktet, griechischer Philosoph, 50 – 138 n. Chr.).

„Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen. (Marc Aurel, römischer Kaiser und Philosoph, 121 – 180 n. Chr.).


Albert Ellis, ein amerikanischer Psychologe, konnte aus diesem Wissen eine psychotherapeutische Methode entwickeln. Ellis erkannte, dass die bis dahin praktizierte Psychoanalyse langwierig war und oft unbefriedigende Ergebnisse lieferte, Ellis nannte sie sogar „hochgradig ineffizient“.
Er kam zu dem Schluss, dass das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern wir immer und jederzeit nahezu gleichzeitig Denken, Fühlen und Handeln.
Ellis erkannte, dass Gedanken unsere Gefühle und unser Verhalten steuern. Deshalb konzentriert sich die REVT auf die Veränderung der Gedankeninhalte (und nicht der Umweltbedingungen). Aktuelle Überzeugungen sind auch nur erlernt und können daher auch wieder verändert werden.
Es kommt also auf unsere Denkmuster an, wie wir uns bei bestimmten negativen Begebenheiten fühlen und wie wir darauf reagieren. Er entwickelte daraus das ABC-Modell.  Dabei wird aufgezeigt, dass mit Hilfe der eigenen geistigen Kräfte gelernt werden kann, Gefühle und Verhalten aktiv und positiv zu verändern.


Das ABC-Modell:
Ein auslösendes Ereignis (A) wie im obigen Fallbeispiel, die leitende Angestellte wird nicht zur Besprechung hinzugezogen,
führte bei dieser zu einer Bewertung (B): „ich werde ausgegrenzt. Die besprechen bestimmt gerade meine Entlassung. Ich kann mir schon mal einen neuen Job suchen. Wenn die mir kündigen, bekomme ich nie wieder einen Job. Verdammt, das war‘s jetzt.“
Als Konsequenz (C) daraus, fühlte sie Enttäuschung und Angst, begann zu Schwitzen,  zitterte vor Panik und entzog sich der Situation durch Flucht.
Doch schaut man objektiv auf die auslösende Situation: „Managerin wird nicht zur Besprechung hinzugezogen“ kann das eine Vielzahl von Gründen haben. Man bespricht ihre Geburtstagsparty oder es wird tatsächlich über ihre Qualitäten als Managerin diskutiert.

Was auch immer tatsächlich besprochen wird und der Grund dafür war, dass sie nicht einbezogen wurde, darf man nun fragen, waren die Gedanken, die Gefühle und das Verhalten der Managerin realistisch, waren sie rational? Würde eine etwaige Entlassung wirklich ihr Leben ruinieren? (D: Disputaton)
Sicher nicht! Erst ihre irrationalen Bewertungen der Situation, ließen diese schrecklichen Gefühle entstehen und sie tat genau das Gegenteil, von dem was man von einer Managerin erwartet: sie floh in Panik, anstatt gelassen abzuwarten, was tatsächlich besprochen wurde.
Die Managerin bildete über sich selbst die Meinung, „ich bin nichts wert, ich mach mir fast in die Hose, wenn mein Vorgesetzter mich übergeht. Aus mir wird nichts mehr.“
Sie hat gelernt zu denken, dass sie eine Versagerin ist.
Doch so, wie man etwas Falsches lernen kann, kann man auch wieder Lernen angemessen und rational zu denken, zu fühlen und zu handeln.

Das zu erreichen ist das Ziel der rational emotiven Verhaltenstherapie.

Nach mehreren Terminen lernt die Managerin mit dem ABC-Modell neue Gedankenmuster, die ihr helfen äußere Ereignisse vernünftig zu bewerten, mit angemessenen Gefühlen und Handlungen zu reagieren,, frei von Angst.

Ergebnis:
Da wir durch die Wahl unserer Gedanken bestimmen, wie wir uns fühlen, haben wir auch die Wahl, wie wir auf einen Menschen oder die Umstände reagieren. Gedanken sind gestalterische Kräfte. Ihr Inhalt wird in unserem Leben zur Wirklichkeit. Unser Leben ist das Ergebnis unserer Gedanken (nach D. Wolf).

Und was macht man in der Verhaltenstherapie?

Vorgehensweise
In der Therapie werden irrationale Überzeugungen bewusst gemacht, in Frage gestellt (Disputation) und im Sinne einer kognitiven Umstrukturierung verändert. Diese aus den Überzeugungen und Einstellungen resultierenden Gefühle sollen gleichzeitig intensiv(er) erlebt und verändert werden.
Einmal erlernte irrationale Gedankenmuster sind nicht immer leicht zu „überschreiben“. Sie haben sich manchmal wie Trampelpfade im Wald tief ausgetreten. In der Therapie werden neue Pfade gebildet, die irgendwann so selbstverständlich genutzt werden, wie die alten und uns eine neue Lebensqualität bieten (Dr. Nicole Strüber). Die Patientin oder der Patient lernt, anders zu fühlen, zu denken, zu handeln. Dieses Lernen vollzieht sich in tief sitzenden Hirnstrukturen (wie den Basalganglien), deren Tätigkeit uns gänzlich unbewusst ist.
Wir können die Verbindungen dort nicht allein über Gedanken beeinflussen, sondern im Zusammenhang mit neuen Erfahrungen.
Die Veränderung der Einstellungen erfolgt u. a. durch den sokratischen Dialog. Dadurch werden die aktuellen Überzeugungen und Lebensphilosophien kritisch durch eine Auseinandersetzung mit ihrer Zweckmäßigkeit, ihrer Logik oder ihrer empirischen Belegbarkeit hinterfragt (Disputation). Dazu stellt der Therapeut offene Fragen und versucht damit, den Klienten anzuleiten, eigene Widersprüche zu erkennen.

Dies geschieht unter anderem mittels Vorstellungsübungen (emotive Disputation), in denen negative Gefühle hervorgerufen und verändert werden, Verhaltensübungen (behaviorale Disputation), bei denen sich Klienten einer peinlichen Situation aussetzen um zu erfahren, dass ihre Befürchtungen nicht eintreten, mittels Identifikation automatischer Gedanken, Einschätzung kognitiver Verzerrungen und Veränderung der dysfunktionalen Kognitionen.

Es wird erarbeitet, welche Gedanken unmittelbar mit dem Auftreten der gegenwärtigen belastenden Gefühle verknüpft sind, welche kognitiven Verzerrungen speziell dem Teufelskreis der Sorgen, Zweifel, Spannungen, Befürchtungen, körperlichen Angst und Vermeidungsverhalten zugrunde liegen und wie diese selbstschädigenden dysfunktionalen kognitiven Schemata verändert bzw. durch hilfreichere ersetzt werden können.